Umfrage: Welche Mitarbeiter-Eigenschaften wichtiger werden

17.12.2024 – Flexibilität, Anpassungsfähigkeit, Softskills wie Teamfähigkeit und Empathie – vor allem diese Eigenschaften werden auf dem Arbeitsmarkt an Bedeutung gewinnen, wenn es nach Ergebnissen einer aktuellen Umfrage unter Führungskräften geht. Acht von zehn Managern meinen, dass eine individuelle Behandlung von Mitarbeitern im Unternehmen umsetzbar ist. Besonders der Finanzsektor zeigt sich dafür offen.

WERBUNG

Jede vierte Führungskraft ist der Ansicht, dass Flexibilität und Anpassungsfähigkeit von Mitarbeitern an Bedeutung gewinnen werden. Das ist ein Ergebnis einer Befragung für den aktuellen Hernstein-Management-Report.

„Erhöhte Komplexität, immer kürzer werdende Innovationszyklen und zahlreiche Umbrüche, auch bei als bisher sicher angenommene Umfeldbedingungen, benötigen oft rasche und unkonventionelle Entscheidungen, um wirtschaftlich kompetitiv zu bleiben“, kommentiert Michaela Kreitmayer, Leiterin des Bereichs Beratung, Projektleitung und Vertrieb bei Hernstein.

Knapp dahinter folgen mit 22 Prozent die Softskills Teamfähigkeit und Empathie. Mit 16 Prozent an dritter Stelle nennen die Befragten „Tech- und Digital-Skills“. Sogenannte Hardskills, also fachliche Kompetenzen wie Fachwissen, werden nur von fünf Prozent genannt.

Für den Report hat von Triple M Matzka Markt- und Meinungsforschung im Juli und August 1.600 Führungskräfte sowie Unternehmer, davon 600 in Österreich und 1.000 in Deutschland, online befragt. Die Ergebnisse wurden vor kurzem veröffentlicht.

Hernstein-Management-Report: Welche Eigenschaften wichtiger werden (Grafik: Hernstein)
Hernstein-Management-Report: Welche Eigenschaften wichtiger werden (Grafik: Hernstein). Zum Vergrößern Grafik anklicken.

Berücksichtigen Jobbeschreibungen Stärken und Schwächen?

Inwieweit berücksichtigen Jobbeschreibungen Stärken und Schwächen von Mitarbeitern?

„Sehr stark“ werde dies in ihrem Unternehmen bereits berücksichtigt, sagen 16 Prozent (Österreich: 13; Deutschland: 17) der Führungskräfte, „eher“ sagen weitere 45 Prozent (Österreich: 47; Deutschland: 43).

Insbesondere bei internen Jobvergaben sei es sowohl für Unternehmen als auch Mitarbeiter sinnvoll, die Stärken und Schwächen zu berücksichtigen, sagt Kreitmayer.

So könne es etwa leicht sein, „dass kreative, aber weniger strukturierte Personen in einer Organisationsfunktion schlechter aufgehoben sind, oder dass sich eine introvertierte Person nicht optimal für eine Verkaufsposition eignet“.

Knapp die Hälfte sagt: Unternehmen passt sich Mitarbeitern an

Laut 12 Prozent der Führungskräfte trifft es sehr zu, dass sich Stellendefinitionen, Abteilungen oder sogar das gesamte Unternehmen an die Mitarbeiter anpassen, 32 Prozent sind „eher“ dieser Ansicht – insgesamt also 44 Prozent.

Michaela Kreitmayer (Bild: Feelimage/Matern)
Michaela Kreitmayer, Hernstein
(Bild: Feelimage/Matern)

In Deutschland kommt das den Auskünften zufolge häufiger vor als in Österreich: „47 Prozent der deutschen Führungskräfte geben an, dass diese Aussage auf ihr Unternehmen zutrifft. In Österreich liegt der Vergleichswert bei 41 Prozent“, erläutert Kreitmayer.

Mehrheit hält individuelle Behandlung von Mitarbeitern für umsetzbar

Acht von zehn Führungskräften meinen, dass eine individuelle Behandlung von Mitarbeitern umsetzbar ist: Auf einer sechsstufigen Skala sagen 14 Prozent, das sei „sehr gut umsetzbar“ (1), weitere 32 bzw. 34 Prozent ordnen sich den Gruppen „2“ und „3“ zu.

„Je höher die Hierarchiestufe, desto eher wird die Möglichkeit einer individuellen Behandlung gesehen. Während unter den Inhaberinnen und Inhabern von Unternehmen 62 Prozent diese Vorgehensweise für sehr oder eher gut umsetzbar halten, sind unter Angehörigen des unteren Managements lediglich 38 Prozent dieser Ansicht“, so Kreitmayer.

Finanzdienstleistungen geben sich besonders „individualitätsaffin“

Ein differenziertes Bild zeigt sich den Daten zufolge nach Branchen: Besonders stark ist die Vermutung, dass eine individuelle Behandlung möglich ist, im Finanzdienstleistungssektor und im sonstigen Dienstleistungsbereich verbreitet.

„Überdurchschnittlich skeptisch“, wie es im Report heißt, sind dagegen Führungskräfte aus Tourismus und öffentlichem Sektor. Letzterer sei jedoch stark durch ein öffentlich-rechtliches Dienstrecht geprägt, „was möglicherweise die Spielräume einengt oder zumindest so gesehen wird“.

Weiterführende Information

Weitere Details zum Hernstein-Report und der Report im PDF-Format sind auf der Hernstein-Website abrufbar.

Leserbriefe zum Artikel:

Anna-Maria Taudes - Basis für Umdenken und Veränderung. mehr ...

Schlagwörter zu diesem Artikel
Marktforschung · Mitarbeiter · Verkauf
 
Ihr Wissen und Ihre Meinung sind gefragt

Ihre Leserbriefe können für andere Leser eine wesentliche Ergänzung zu unserer Berichterstattung sein. Bitte schreiben Sie Ihre Kommentare unter den Artikel in das dafür vorgesehene Eingabefeld.

Die Redaktion freut sich auch über Hintergrund- und Insiderinformationen, wenn sie nicht zur Veröffentlichung unter dem Namen des Informanten bestimmt ist. Wir sichern unseren Lesern absolute Vertraulichkeit zu! Schreiben Sie bitte an redaktion@versicherungsjournal.at.

Allgemeine Pressemitteilungen erbitten wir an meldungen@versicherungsjournal.at.

Täglich bestens informiert!

Der VersicherungsJournal Newsletter informiert Sie von montags - freitags über alle wichtigen Themen der Branche.

Ihre Vorteile

  • Alle Artikel stammen aus unserer unabhängigen Redaktion
  • Die neuesten Stellenangebote
  • Interessante Leserbriefe

Jetzt kostenlos anmelden!

VersicherungsJournal in Social Media

Besuchen Sie das VersicherungsJournal auch in den sozialen Medien:

  • Facebook – Ausgewähltes für den Vertrieb
  • Twitter – alle Nachrichten von VersicherungsJournal.at
  • Xing News – Ausgewähltes zu Karriere und Unternehmen
Diese Artikel könnten Sie noch interessieren
21.5.2024 – Mobilität verändert sich, wird hybrid und multimodal. Aber auch das Auto hat noch lange nicht ausgedient, vor allem nicht in Österreich. In unserem aktuellen VJ Spezial beschäftigen wir uns mit der Frage, wie sich das alles auf Versicherungen auswirkt. Sie können das Magazin wie immer kostenlos bestellen oder hier online lesen. (Bild: KI-generiert (AdobeStock)) mehr ...
 
19.12.2023 – Im zweiten Teil des Jahresrückblicks haben wir Ereignisse aus den Monaten Mai bis August im Überblick zusammengestellt. (Bild: Gerd Altmann auf Pixabay, Bearbeitung Lampert) mehr ...