31.3.2021 – Etwas mehr als 200 Milliarden Dollar, umgerechnet rund 165 Milliarden Euro, machen die Schäden aus, die (meist Natur-)Katastrophen im vergangenen Jahr hinterlassen haben – 2020 bleibt damit um zirka 20 Milliarden unter dem Schnitt der letzten zehn Jahre. Europa war im Ausmaß von knapp 18 Milliarden Dollar betroffen. Versichert waren global betrachtet Schäden in Höhe von 89 Milliarden, in Europa sechs Milliarden Dollar.
Wenn man an Katastrophen im Jahr 2020 denkt, dann wohl an eine als allererste.
Abseits dieser haben aber auch die anderen Katastrophenereignisse im vergangenen Jahr deutliche Spuren hinterlassen.
Der am Dienstag veröffentlichte „Sigma“-Bericht des Rückversicherers Swiss Re spricht von insgesamt 274 Katastrophenereignissen (2019: 319).
Davon waren 189 Natur- und 85 von Menschen verursachte Katastrophen. 7.993 Opfer waren zu beklagen.
In Summe entstanden inflationsbereinigt wirtschaftliche Schäden in Höhe von 202,0 Milliarden US-Dollar, nach 150 Milliarden Dollar 2019.
Zum Vergleich: Der Schnitt der letzten zehn Jahre beträgt 222 Milliarden Dollar.
Zu Preisen von 2020 belegte das vergangene Jahr damit Platz neun im „Sigma“-Ranking, das bis 1970 zurückreicht. Um das Wirtschaftswachstum normalisiert, rangiere es auf Platz 18.
Am härtesten habe es die USA getroffen, wo unter anderem Hurrikans Teile der Ostküste heimsuchten und im Westen Waldbrände wüteten. Auf Nordamerika entfallen 105 Milliarden Dollar Schaden.
Auch Australien habe gelitten, nämlich unter beispielloser Dürre, Waldbränden und Stürmen, ebenso Asien, das von Überflutungen durch Monsun-Regenfälle betroffen war.
Der in Europa durch Katastrophen entstandene Schaden wird mit 17,9 Milliarden Dollar beziffert.
Versichert waren Katastrophenschäden in Höhe von 88,6 Milliarden Dollar. Das ist der fünfthöchste Wert in der „Sigma“-Liste. Der Schnitt der letzten zehn Jahre lag bei 79 Milliarden Dollar. In Europa belief sich das versicherte Schadenvolumen auf 6,0 Milliarden Dollar.
Der weitaus größte Teil, 81 Milliarden Dollar, fiel 2020 im Bereich von Naturkatastrophen an. Größte versicherte Natkat-Ereignisse seien die Hurrikans Laura und Sally sowie ein Sturm, allesamt in den USA, gewesen.
Das Volumen der versicherten Schäden befindet sich laut Swiss Re seit 1970 auf einem Aufwärtspfad, „und wir erwarten, dass sich das fortsetzt“, heißt es im Bericht.
Als treibende Faktoren für die Schadenszunahme werden Bevölkerungswachstum, eine Vermehrung von Vermögenswerten in exponierten Regionen und die Auswirkungen des Klimawandels angeführt.
Schadenkategorie | 2020 | 2019 | 10-Jahres-Schnitt* |
---|---|---|---|
Angaben in Mrd. US-Dollar, in Klammer in Mrd. Euro (umgerechnet von der Redaktion zum Kurs vom 31. Dezember 2020, alle Angaben gerundet). – | |||
Wirtschaftliche Schäden – davon Naturkatastrophen – davon Man-made-Katastr. | 202 (165) 190 (156) 12 (10) | 150 (123) | 222 (182) |
Versicherte Schäden – davon Naturkatastrophen – davon Man-made-Katastr. | 89 (73) 81 (66) 8 (7) | 63 (52) | 79 (65) |
Der „Sigma“-Bericht „Natural catastrophes in 2020: secondary perils in the spotlight, but don’t forget primary-peril risks“ kann von der Swiss-Re-Website heruntergeladen werden.
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