11.2.2025 – Das Insolvenzgeschehen hat deutlich zugenommen, geht aus neuen Zahlen der Statistik Austria hervor. (Bild: Statistik Austria)
„Die anhaltende Wirtschaftskrise und die großen Unsicherheiten schlagen auf die Insolvenzen durch und bremsen die Unternehmensgründungen ein“, stellte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas am Montag in einer Aussendung fest.
2024 gab es nach vorläufigen Zahlen der Statistik Austria österreichweit 6.545 Insolvenzen. Gegenüber 2023 ist das ein Anstieg um 23,3 Prozent.
Etwas mehr als ein Viertel der Insolvenzen (1.713) wurde im vierten Quartal gezählt; das ist um 12,0 Prozent mehr als im dritten Quartal 2024 und um 20,6 Prozent mehr als im vierten Quartal 2023.
Erfasst sind in diesen Daten alle marktwirtschaftlichen Tätigkeiten in den Abschnitten B bis S (ohne Abschnitt O und Abteilung S94) der Branchenklassifizierung ÖNACE 2008.
Im Vergleich zum vierten Quartal 2023 habe das Insolvenzgeschehen in beinahe allen Wirtschaftsbereichen zugenommen.
Am stärksten spürten das die Sachgütererzeugung, die „Finanz- und sonstigen Dienstleistungen“ und die persönlichen Dienstleistungen.
Im Vergleich zum dritten Quartal 2024 verzeichneten Sachgütererzeugung, Handel und Bau die größten Insolvenzzuwächse.
Während die Anzahl der Insolvenzen gestiegen ist, ist jene der „Registrierungen“ zurückgegangen. Als Registrierung wird die Aufnahme einer rechtlichen Einheit in das Unternehmensregister für Zwecke der Verwaltung (URV) unter bestimmten Voraussetzungen gezählt.
„Im Unterschied zu einer Unternehmensgründung ist die Registrierung einer rechtlichen Einheit Teil eines Verwaltungsverfahrens und als Absichtserklärung zu verstehen. Sie bedeutet nicht in jedem Fall, dass auch tatsächlich eine wirtschaftliche Tätigkeit aufgenommen wird“, erläutert die Statistik Austria.
Dennoch seien Registrierungen ein wichtiger Frühindikator für die Wirtschaftsentwicklung. 2024 seien 61.779 Registrierungen ermittelt worden, um 4,7 Prozent weniger als 2023. Im vierten Quartal 2024 gab es 13.812 Registrierungen, um 9,9 Prozent weniger als im Vergleichsquartal 2023.
Die meisten Registrierungen gab es im vierten Quartal 2024 in „Finanz- und sonstigen Dienstleistungen“ (4.048), persönlichen Dienstleistungen (3.214) und Handel (2.595), die wenigsten in Verkehr (641) und Bau (725).
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