Neun Punkte: Was Makler von der Regierung wollen

14.3.2025 – In einem Positionspapier hat der Fachverband der Versicherungsmakler neun Forderungen an die neue Bundesregierung gerichtet. Darin werden sowohl berufsrechtliche als auch produktbezogene Themen und solche, die den Maklerbetrieb betreffen, angesprochen.

Positionspapier des Fachverbandes (Ausschnitt; Quelle: FV Versicherungsmakler)
Positionspapier des Fachverbandes
(Ausschnitt; Quelle: FV Versicherungsmakler)

Die neue österreichische Bundesregierung hat bekanntermaßen vor kurzem ihre Tätigkeit aufgenommen. Das Programm – das auch mehrere Berührungspunkte zu Versicherung und Vorsorge aufweist – war schon vor der Angelobung vorgestellt worden (VersicherungsJournal 28.2.2025).

Nun hat der Fachverband der Versicherungsmakler und Berater in Versicherungsangelegenheiten eine Liste von Forderungen an die Regierung für die neue Legislaturperiode veröffentlicht – insgesamt neun an der Zahl.

Provisionen sicherstellen und Verhältnis Makler–Versicherer regeln

Ganz oben steht, vor dem Hintergrund der kommenden Kleinanlegerstrategie, die „Sicherung der Provision als Vergütungsform“. Solche Provisionsverbote seien europarechtlich unzulässig, argumentiert der Fachverband mit Rechtsgutachten (VersicherungsJournal 1.7.2022, 15.9.2023).

Zudem seien Konsumenten „nicht bereit oder in der Lage“, kostendeckend für persönliche Beratung zu zahlen – ein Provisionsverbot würde daher „zu Absicherungs- und Pensionslücken ärmerer Bevölkerungsgruppen“ führen.

Ein zweites Anliegen betrifft das Rechtsverhältnis zwischen Versicherungsunternehmen und Maklern. Der Fachverband sieht ein „Ungleichgewicht“ zwischen Versicherern und den meist auf EPU-Basis arbeitenden Maklern.

Letztere könnten den Versicherern „vielfach nicht auf Augenhöhe gegenübertreten“. Deshalb sei eine gesetzliche Regelung für dieses Rechtsverhältnis im Rahmen des Versicherungsaufsichtsgesetzes (VAG) nötig, „die die wechselseitigen Rechte und Pflichten zwingend oder halbzwingend festlegt“.

Natkat-Deckung, Altersvorsorge fördern, flexiblere Zukunftsvorsorge

Auf „Produktebene“ spricht der Fachverband dreierlei an. Erstens: eine „Lösung für eine umfassende Deckung von Naturkatastrophenrisiken“, zumal es hier „extreme Deckungslücken“ gebe. Eine mögliche Lösung sei „die Koppelung einer Nat-Kat-Versicherung an die Eigenheim- und Haushaltsversicherung, die auch durch die bestehenden Katastrophenfonds gestützt werden könnte“.

Zweitens soll die steuerliche Begünstigung der Altersvorsorge ausgebaut werden. Das betrifft in der zweiten Säule Erhöhung des seit langem unveränderten 300-Euro-Freibetrags für die Zukunftssicherung.

Zudem drücke die Versicherungssteuer auf den Ertrag, und „eine nochmalige Versteuerung der Renteneinkommen, soweit diese den kapitalisierten Wert der Lebensversicherung übersteigen“, schmälere die Attraktivität der Altersvorsorge.

Drittens plädiert der Fachverband für eine „Flexibilisierung“ der prämienbegünstigten Zukunftsvorsorge. „Fixe Aktienquoten und eine Kapitalgarantie vermindern das Entwicklungspotential des Produktes und sollten vermieden werden.“

Nova, Firmenfahrzeuge und Ausgabenpauschalierung

Weitere Forderungen im Bereich der Steuern und Abgaben betreffen eine Senkung der Normverbrauchsabgabe, die Erhöhung der Angemessenheitsgrenze bei Firmenfahrzeugen sowie die Erhöhung der Grenze für die Betriebsausgabenpauschalierung.

Eine weitere Forderung betrifft die Umsatzsteuer. Hier sieht der Fachverband eine Benachteiligung von Maklern im Zusammenhang mit der Geschäftsraummiete.

Weiterführende Information

Der Forderungskatalog ist auf der Website des Fachverbandes abrufbar und kann dort auch als PDF-Dokument heruntergeladen werden.

 
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