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Pension: Wie die Österreicher zu Reformmaßnahmen stehen

10.6.2025 – Vier Fünftel gehen davon aus, dass das Arbeitsleben künftig länger dauern wird. Für einen Pensionsantritt erst ab 67 wäre aber nur gerade einmal ein Viertel zu haben, wie Ergebnisse einer Gallup-Umfrage zeigen. Rund drei Viertel sind für Flexibilität bei der Wahl des Zeitpunkts des Pensionsantritts.

Das Thema „Pensionen“ scheint für die Österreicher an Bedeutung gewonnen zu haben, wie eine Umfrage (Eigenstudie) des Österreichischen Gallup-Instituts nahelegt.

Sie wurde von 2. bis 9. Mai unter 1.000 Personen im Alter ab 16 Jahren durchgeführt. 48 Prozent waren der Ansicht, dass das Pensionssystem ein Thema ist, mit dem sich Österreich dringend beschäftigen sollte. Im Dezember 2024 waren es noch 33 Prozent.

„Im Altersvergleich wird der Handlungsbedarf am stärksten von der Generation der über 50-Jährigen wahrgenommen (55 Prozent)“, berichtet Gallup. Und: Unter den Neos-Sympathisanten sei der Anteil jener, die eine Dringlichkeit sehen, mit 66 Prozent besonders groß.

Vier Fünftel rechnen mit längerem Arbeitsleben

Die große Mehrheit der Bevölkerung (81 Prozent) rechnet damit, dass das Arbeitsleben künftig länger dauern wird.

„Am häufigsten ist diese Überzeugung bei Personen über 50 Jahren anzutreffen (85 Prozent), aber auch mehr als drei Viertel der Jüngeren teilen diese Einschätzung (77 Prozent)“, so Gallup.

Sieben Prozent erwarten dagegen, dass es kürzer wird. Der Rest erwartet eine gleichbleibende Dauer oder machte keine Angaben.

Drei Viertel für individuelle Flexibilität bei Wahl des Pensionsbeginns

Mehrheitsmeinung ist aber auch, dass die Menschen selbst entscheiden können sollten, wann sie in Pension gehen. 32 Prozent stimmten dem „sehr“ zu, weitere 40 Prozent „eher“.

„Besonders häufig plädieren Personen im Alter von 31 bis 50 Jahren, Geringverdiener sowie Sympathisanten der SPÖ und der FPÖ für mehr Flexibilität“, fügt Gallup hinzu.

Nur ein Viertel zeigt sich ablehnend: 20 Prozent sind „eher nicht“, weitere fünf Prozent „gar nicht“ der Ansicht, dass über den Zeitpunkt des Pensionsantritts selbst entschieden werden können sollte.

Meinungen zu einzelnen (möglichen) Maßnahmen

Gallup hat auch die Meinung zu unterschiedlichen Maßnahmen für eine Pensionsreform eingeholt. Dabei zeigte sich unter anderem: Vier Fünftel gehen zwar von einer künftig längeren Arbeitszeit aus, doch nur ein Viertel (27 Prozent) wäre für eine Anhebung des Pensionsantrittsalters auf 67 Jahre.

Wenig Zustimmung findet auch die Erhöhung der Krankenversicherungsbeiträge für Pensionisten von 5,1 auf 6 Prozent, nur 30 Prozent sind dafür.

Meinung zu einzelnen (möglichen) Pensionsreformmaßnahmen (Daten: Gallup; Grafik: Lampert)

Ambivalente Haltung

„Die Bevölkerung steht der Pensionsreform insgesamt ambivalent gegenüber“, folgert Andrea Fronaschütz, Leiterin des Österreichischen Gallup-Instituts.

Einerseits werde die Notwendigkeit längerer Erwerbsarbeit erkannt, weshalb Maßnahmen wie die Teilpension als sinnvoller Ausgleich betrachtet werden.

Andererseits bestünden Zweifel, wenn man persönlich betroffen ist, beispielsweise durch Einschränkungen bei der Korridorpension, ein späteres Pensionsantrittsalter oder höhere Beiträge.

„Besonders junge Menschen betrachten die Reform weniger als Sicherung des Pensionssystems, sondern eher als Verlängerung ihrer Lebensarbeitszeit“, so Fronaschütz.

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Marktforschung · Pension  · Senioren
 
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