26.11.2025 – Mehr als 30.000 Personen verletzen sich jährlich beim Skifahren, Snowboarden, Rodeln oder Langlaufen so schwer, dass sie ins Spital müssen. Das Unfallaufkommen bewege sich seit Jahren auf hohem Niveau, berichtet das KFV. VVO-Vizepräsident Ralph Müller betont den Nutzen einer privaten Unfallversicherung, allerdings sei derzeit nur jeder Zweite versichert.

Rund 31.000-mal pro Jahr müssen Freunde des Wintersports wegen eines Unfalls im Spital versorgt werden.
Darauf machten am Dienstag der Versicherungsverband (VVO) und das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) in einer gemeinsamen Pressekonferenz in Wien aufmerksam.
Die Anzahl der Unfälle stagniere auf hohem Niveau, sagte KFV-Direktor Christian Schimanofsky und fügte hinzu, dass der Großteil – 68 Prozent oder zirka 21.000 – beim Skifahren passiere.
Skifahren habe vieles mit dem Straßenverkehr gemeinsam, so Schimanofsky weiter: In beiden Bereichen führe oft menschliches Fehlverhalten zu Unfällen. Ursachen seien etwa Fehleinschätzung der Umgebungsbedingungen oder des eigenen Könnens und überhöhte Geschwindigkeit.
Im Auto sei man allerdings durch Karossiere, Airbag und Assistenzsysteme besser geschützt als auf Skiern – dabei komme es auch beim Skifahren vor, dass Geschwindigkeiten von 50 km/h erreicht werden. Skihelme böten aber üblicherweise nur bis 20, 25 km/h guten Schutz.
Eine größere Anzahl an Wintersportunfällen gibt es auch beim Snowboarden (2.200) und beim Rodeln (1.500 Unfälle), wo die Gefahren unterschätzt würden, wie Schimanofsky sagte. Beim Eishockey werden rund 700 Unfälle gezählt.
Viele Unfälle auf den Skipisten und alpine Notfälle wären vermeidbar, meint Oberst Hans Ebner, seines Zeichens Leiter der Alpinpolizei im Innenministerium und Bergführer. Fehlende Tourenplanung, mangelndes Gefahrenbewusstsein oder Selbstüberschätzung zählten zu den häufigsten Ursachen.
Neben entsprechender Ausrüstung und dem Mitführen eines Mobiltelefons empfiehlt er, nicht allein unterwegs zu sein. Denn wenn ein Begleiter dabei ist, steigt die Chance, dass schnell Hilfe geholt wird.
Wer aber doch alleine aufbricht, sollte zumindest jemanden darüber informieren – ansonsten gehe im Fall des Falles viel Zeit verloren, weil erst der Aufenthaltsort des Verunfallten ausgeforscht werden muss.
Ebner rät auch, sich vorab gedanklich mit allfälligen Unfallsituationen auseinanderzusetzen. So wisse man im Notfall eher, was zu tun ist, und könne Panik vermeiden.
VVO-Vizepräsident Ralph Müller merkte an, dass österreichweit nur 4,5 Millionen Menschen, also etwa jeder zweite Einwohner, privat unfallversichert sei.
Entscheidend für den passenden Unfallversicherungsschutz, so Müller, seien unter anderem eine ausreichende lebenslange Rentenleistung, eine allfällige Einmalzahlung etwa für nötige Umbauten sowie die Deckung von Nebenkosten, wie sie bei einer Bergung anfallen können.
Auch an die Absicherung der Familie müsse gedacht werden, fügte Müller hinzu.
Für Müller gehört eine private Unfallversicherung folglich – auch mit Blick auf andere Unfallarten, die die gesetzliche Unfallversicherung nicht schützt – „für jede und jeden, aber insbesondere für Wintersportbegeisterte, zur Grundausstattung“.
Gerade eine Bergung mittels Helikopter könne schnell mehrere tausend Euro kosten, warnt der VVO. Unfallleistungen durch monatliche lebenslange Rentenzahlungen betrügen nicht selten mehrere hunderttausend Euro, ergänzt Müller.
2024 registrierte der Versicherungsverband – über alle Unfallarten hinweg – mehr als eine Viertelmillion Leistungsfälle aus der privaten Unfallversicherung. Laut VVO-Jahresbericht wurden über 900 Millionen Euro an Versicherungsleistungen erbracht.
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