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Umfrage: Jeder Dritte befürwortet Pkw-Führerschein ab 16

12.11.2025 – Ein großer Teil der Österreicher sieht Vorteile darin, den Pkw-Führerschein ab 16 Jahren auszustellen, besagen Ergebnisse einer Smile-Umfrage. Eine gewisse Skepsis besteht dennoch. Jedenfalls spricht sich auch eine deutliche Mehrheit dafür aus, dass es für 16-jährige Pkw-Lenker besondere Auflagen geben sollte – fürs Fahren selbst, aber auch beim Versichern.

Fahrschulauto (Bild: Markus Spiske/Pixabay)
Bild: Markus Spiske/Pixabay

32 Prozent der Bevölkerung im Alter von 18 bis 75 Jahren sind für den Pkw-Führerschein ab 16 Jahren. Das geht aus einer Umfrage von Smile Österreich hervor. Nicht ganz überraschend ist die Zustimmung in der jüngsten, der „Generation Z“ mit 47 Prozent besonders hoch.

Marketagent hat für den auf die Kfz-Versicherung spezialisierten Onlinevertrieb der Helvetia Versicherungen AG von 27. August bis 3. September österreichweit 1.057 Personen befragt.

Noch mehr Befragte sehen Vorteile eines frühe(re)n Führerscheins

48 Prozent finden, dass ein Führerschein ab 16 das Verantwortungsbewusstsein und die Selbstständigkeit Jugendlicher stärken würde; auch hier ist die Zustimmung in der „Gen Z“ überdurchschnittlich hoch (62 Prozent). 61 Prozent sehen darin eine spürbare Entlastung für Eltern.

67 Prozent meinen, dass ein früherer Führerschein die Mobilität der Jugendlichen auf dem Land verbessert. In Wien mit seinem dichten Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln würde hingegen die große Mehrheit (84 Prozent) einem kostenlosen „Öffi“-Ticket den Vorzug vor einem früheren Führerschein geben.

„Ein klarer Stadt-Land-Kontrast“, wie Smile feststellt. Und das sei auch kein Wunder, wenn Busse am Land selten, Wege weit und „Eltern im Dauertaxi-Dienst“ seien. „Viele Jugendliche machen deshalb den Mopedführerschein, obwohl das bei Regen oder Schnee alles andere als sicher ist“, so Smile zum VersicherungsJournal.

Trotzdem „natürliche Skepsis“

Smile-Geschäftsführer Michael Janicek (Bild: Lukas Leonte)
Smile-Geschäftsführer Michael Janicek
(Bild: Lukas Leonte)

Warum ist, wenn so viele Befragte Vorzüge eines „frühen Führerscheins“ sehen, dann doch nur ein Drittel tatsächlich für den Führerschein ab 16?

„In Österreich sind wir den Führerschein ab frühestens 17 gewohnt – das schafft eine natürliche Skepsis gegenüber Veränderungen“, meint Smile-Geschäftsführer Michael Janicek.

„Der Schritt auf 16 wäre eine deutliche Systemumstellung, daher reagieren viele noch zurückhaltend, selbst wenn sie Jugendlichen Verantwortung und sichere Fahrfähigkeit zutrauen.“

Wählen, aber nicht fahren?

Aus seiner Sicht wäre der Führerschein ab 16 „ein echter Gamechanger“ für Jugendliche auf dem Land. Er bringe mehr Freiheit, fördere die Selbstständigkeit und entlaste Familien.

„Die heutige Jugend ist verantwortungsbewusst und wächst mit Krisen auf – warum also nicht auch früher ans Steuer? Wählen dürfen 16-Jährige mittlerweile, fahren aber noch nicht“, so Janicek.

43 Prozent fürchten sich mehr vor älteren als vor jungen Lenkern

Gefragt wurde auch, wie Risiken im Straßenverkehr wahrgenommen werden. Ergebnis:

  • 74 Prozent halten Mopedfahren für gefährlicher als Autofahren.
  • 46 Prozent glauben, dass das Unfallrisiko bei über 75-Jährigen höher ist als bei 16-Jährigen; besonders Generation Z (66 Prozent) und Millennials (57 Prozent) denken so.

43 Prozent haben mehr Angst vor über 75-Jährigen Lenkern als vor unter 18-Jährigen. Und 45 Prozent meinen, dass 16-Jährige nach entsprechender Ausbildung so sicher wie 18-Jährige fahren können.

Dennoch meinen 84 Prozent: Für 16-jährige Pkw-Führerscheinbesitzer sollte es zusätzliche Auflagen geben. Beispiele dafür wären etwa eine PS-Beschränkung oder ein absolutes Alkoholverbot, führt Janicek aus.

Älteste und jüngste Lenker anteilsmäßig am häufigsten Unfallverursacher

Wie sieht der Risikounterschied zwischen Älteren und Jüngeren eigentlich in der Realität aus? Einen Anhaltspunkt geben Zahlen, die die Statistik Austria 2023 veröffentlicht hat.

Demnach haben Pkw-Lenker unter 20 Jahren und ab 75 Jahren im Zeitraum 2018 bis 2022 anteilsmäßig am häufigsten Straßenverkehrsunfälle mit Personenschaden verursacht (VersicherungsJournal 5.7.2023).

So seien 83 Prozent der über 85-jährigen Pkw-Lenker und 77 Prozent der 80- bis 84-Jährigen, die in diesem Zeitraum an Unfällen beteiligt waren, auch die Verursacher gewesen. Den dritthöchsten Wert gab es bei Lenkern unter 20 Jahren (72 Prozent). Bei den 45- bis 49-Jährigen waren es 49 Prozent.

Anfängern Anreize für Unfallfreiheit geben

Laut der Smile-Umfrage halten fast alle (87 Prozent) eine gute Versicherung für junge Autofahrer für besonders wichtig.

„Mehr als drei Viertel (78 Prozent) sprechen sich dafür aus, dass eine eigene Kfz-Haftpflichtversicherung für 16-Jährige verpflichtend sein sollte“, berichtet Smile weiter.

Drei von vier Befragten (76 Prozent) sprechen sich im Zusammenhang mit Versicherungen zudem für strengere Sicherheitsauflagen und spezielle Versicherungstarife für 16-jährige Fahranfänger aus.

73 Prozent halten Anreize für eine gute Idee: Wer als junger Lenker im ersten Jahr unfallfrei bleibt, sollte später mit einem Bonus oder Rabatt belohnt werden.

Schlagwörter zu diesem Artikel
Ausbildung · Direktvertrieb · Haftpflichtversicherung · Kfz-Versicherung · Marktforschung · Pkw
 
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