4.9.2025 – Die Bundesregierung will Investitionen ankurbeln. Die unter dem Titel „Standortfonds“ geplanten Maßnahmen sollen gemeinsam mit privaten Akteuren und europäischen Institutionen realisiert werden. Die Versicherungswirtschaft reagiert erfreut und versicherte dem Vorhaben ihre „breite Unterstützung“, man wolle „aktiv mitgestalten“.
Im Zuge ihrer dieswöchigen Klausur hat die Bundesregierung am Dienstag die Schaffung eins „Standortfonds“ angekündigt.
Er soll dabei helfen, Wirtschaftswachstum, Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft durch Zukunftsinvestitionen zu stärken und die digitale und ökologische Transformation voranzutreiben“, wie es im Ministerratsvortrag (PDF, 156 KB, Link zum Bundeskanzleramt) heißt.
Dieses neue Instrument setze „die Klammer über sektorspezifische Instrumente, um so einen effektiven Mitteleinsatz in Zukunftsfeldern zu gewährleisten“.
Zur Finanzierung der Investitionen solle „unter anderem auch privates Kapital mobilisiert sowie verstärkt die Aktivierung europäischer Mittel forciert“ werden. Als Begleitmaßnahmen zur Mobilisierung privaten Kapitals sollen „die Rahmenbedingungen für Investitionen durch institutionelle Anleger verbessert“ werden.
Konkret wird unter dem Titel Standortfonds zweierlei verstanden. Zum einen soll sich ein „Scale-up-Fonds“ der Unterstützung von Start-ups und Spin-offs widmen, „um den Abfluss von jährlich europaweit rund 330 Milliarden Euro zu vermeiden“, weil keine entsprechenden Venture-Capital-Rahmenbedingungen vorhanden seien, wie es aus dem Bundeskanzleramt heißt.
Dabei ist an eine „Fund-of-Funds-Struktur“ mit einem unabhängigen Management gedacht. „Der Fonds wird mit einem öffentlichen Ankerinvestment ausgestattet und bündelt weiters privates Kapital.“
Zum anderen soll ein staatlicher Infrastrukturfonds eingerichtet werden, um privates Kapital zu mobilisieren.
„Das heißt, dass wir den Staat aufgrund seiner Bonität nutzen, was Haftungsübernahmen und Garantien betrifft, um vor allem im Bereich der Energieinfrastruktur die ganz großen Erfordernisse im Netzausbau stemmen zu können“, erklärte Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer.
Der Versicherungsverband (VVO) reagierte am Mittwoch positiv: „Österreichische Versicherungsbranche unterstützt die Ankündigung der Regierungskoalition, einen Standortfonds zu gründen, um Wirtschaftswachstum in Österreich zu fördern.“
Das Vorhaben erhalte vom heimischen Versicherungssektor „breite Unterstützung“. Versicherungsunternehmen zählten mit insgesamt über 100 Milliarden Euro an Kapitalanlagen zu den größten Investoren Österreichs.
Die Versicherungswirtschaft trage „wesentlich zur heimischen Wertschöpfung“ bei und sei „ein maßgeblicher Wirtschaftsfaktor für den Standort Österreich“, ergänzte VVO-Generalsekretär Christian Eltner.
Auch im Sinne der Kunden sei es „ein zentrales Anliegen, den Wirtschaftsstandort Österreich nachhaltig zu stärken“, sagt VVO-Präsident Gregor Pilgram in der Stellungnahme.
Das Vorhaben der Bundesregierung, Zukunftsinvestitionen in Österreich zu platzieren, sei „ein wichtiger Schritt, den wir als Branche unterstützen“, fügte Pilgram hinzu. „Wir sind bereit, aktiv mitzugestalten.“
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