„Uniqa 3.0“: Konzern stellte Strategie 2025–2028 vor

12.12.2024 – Ein durchschnittliches Prämienwachstum von jährlich fünf Prozent, ein jährliches Wachstum des Konzernergebnisses von mindestens sechs Prozent, eine jährlich steigende Dividende pro Aktie, eine Combined Ratio netto konstant unter 94 Prozent – das sind einige der Pflöcke, die die Gruppe für die nächsten Jahre unter dem Titel „Uniqa 3.0 – Growing Impact“ einschlägt.

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2011 hatte die Uniqa Insurance Group AG ihr Strategieprogramm „Uniqa 2.0“ vorgestellt, 2020 folgte „Uniqa 3.0 – Seeding the Future“ (VersicherungsJournal 20.11.2020). Am Mittwoch hat der Konzern nun „Uniqa 3.0 – Growing Impact 2025–2028“ präsentiert.

Das Unternehmen wolle die „operative Exzellenz steigern“, die gruppenweit vorhandenen Kompetenzen „noch besser nutzen“ sowie Digitalisierung, Investitionen in den chancenreichen Gesundheitsbereich und strategische Partnerschaften weiter vorantreiben“, sagt CEO Andreas Brandstetter.

Von „substanziellen Investitionen“ spricht der Konzern im Bereich IT, „Digitalisierung und Automatisierung ermöglichen Effizienzsteigerungen“.

Die wesentlichen angepeilten Finanzkennzahlen

CEO Andreas Brandstetter (Bild: Uniqa/Natascha Unkart und Isabelle Köhler)
CEO Andreas Brandstetter
(Bild: Uniqa/Natascha Unkart
und Isabelle Köhler)

Für die nächsten Jahre peilt die Uniqa „ein durchschnittliches Prämienwachstum von rund 5 Prozent pro Jahr“ an: 3 Prozent in Österreich, getrieben durch das Schaden/Unfall-Geschäft sowie Gesundheit; international rund 8 Prozent.

Das Konzernergebnis soll im Durchschnitt über die Periode um mindestens 6 Prozent jährlich wachsen, die Combined Ratio nach Rückversicherung netto unter 94 Prozent liegen.

Die Contractual Service Margin (CSM) Sustainability Ratio, die die Nachhaltigkeit der erwarteten Gewinne aus Versicherungsverträgen bewertet, soll in der Gruppe bis 2028 rund 90 Prozent betragen.

Die Gruppe plant einen „stabilen und nachhaltigen Return on Equity (Eigenkapitalrendite) von über 12 Prozent netto“. Die regulatorische Kapitalquote nach Solvency II soll bis 2028 „in einer stabilen Bandbreite von über 180 Prozent“ liegen.

„Verlässliches Rückgrat“ Österreich, Wachstumsmarkt CEE

Was Österreich betrifft, betont der Konzern das Potenzial, das in der Krankenversicherung liege: „Mit einem Ökosystem an Gesundheitsdienstleistungen auch abseits der klassischen Versicherung sowie medizinischer Infrastruktur bieten sich in einer alternden Gesellschaft zahlreiche Chancen.“ Die Uniqa werde deshalb „in diesen Bereich weiter investieren“, unter anderem mit der Zweitmarke Mavie.

Zentral- und Osteuropa wiederum sei die wirtschaftlich am stärksten wachsende Region des Kontinents und das „Aufholpotenzial“ der Versicherungsmärkte „unverändert hoch“. Zurzeit kommen laut Uniqa rund 80 Prozent der Kunden und 40 Prozent der Prämien aus CEE.

Von den Gesellschaften in Albanien, Kosovo und Nordmazedonien, die zuletzt 1,5 Prozent der verrechneten Prämien der Gruppe beisteuerten, trennt sich der Konzern (VersicherungsJournal 21.11.2024), um sich künftig „noch klarer auf die aktuellen Kernmärkte in Zentral- und Osteuropa“ zu fokussieren. Der Verkauf steht noch unter Vorbehalt der Erteilung der behördlichen Genehmigungen.

Herausforderungen durch Klimawandel

Kurt Svoboda (Chief Financial and Risk Officer (Bild: Uniqa/Natascha Unkart und Isabelle Köhler)
Kurt Svoboda (Chief Financial
and Risk Officer (Bild: Uniqa/
Natascha Unkart und Isabelle
Köhler)

Neue Herausforderungen sieht Kurt Svoboda, Chief Financial and Risk Officer, infolge des Klimawandels: „Wir müssen uns darauf einstellen, dass die Belastung durch Naturkatastrophen auf hohem Niveau bleibt.“

Svoboda verweist unter anderem darauf, dass die Uniqa deshalb ein eigenes „Natcat Competence Center“ eingerichtet habe. Mit der Rückversicherung Uniqa Re in Zürich sei der Konzern „gut vorbereitet“.

Geschäftschancen durch ESG

Neue Geschäftschancen sieht er im Zusammenhang mit nachhaltiger Transformation und ESG.

So unterstütze etwa die neue Tochter Uniqa Sustainable Business Solutions (VersicherungsJournal 4.7.2024) Unternehmen bei der Risikoprävention – derzeit in Österreich, Polen, Tschechien und der Slowakei, weitere Länder sollen folgen.

Die Uniqa selbst will „Netto-Null-Emissionen im Geschäftsmodell (Versicherungsgeschäft, eigene Betriebsführung) bis 2040 in Österreich und bis 2050 im Gesamtkonzern (Veranlagung, Versicherungsgeschäft, eigene Betriebsführung)“ erreicht haben. Der Anteil der Sustainable Investments am gesamten Portfoliowert liege bei rund zehn Prozent.

„Attraktive Dividendenpolitik“

„Uniqa steht weiterhin zu einer attraktiven Dividendenpolitik“, hält Svoboda weiters fest.

„Auf Basis einer Solvenzquote von mindestens 180 Prozent“ strebe sie an, die Aktionäre „mit einer progressiven Dividende, steigend mit den Jahresergebnissen, am Erfolg des Unternehmens zu beteiligen“. Die Payout Ratio soll 50 bis 60 Prozent betragen.

Zum Herunterladen

Zwei Präsentationen zur neuen Strategie können als PDF-Dokumente von der Uniqa-Website heruntergeladen werden.

Schlagwörter zu diesem Artikel
Digitalisierung · Gesundheitsreform · Nachhaltigkeit · Rückversicherung · Strategie · Unwetter · Verkauf
 
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