Umfrage: Banken und Versicherungen Profiteure der Inflation

22.10.2024 – Die Inflation ist zuletzt deutlich gesunken. Laut einer Umfrage von Market und „Trend“ spürt die große Mehrheit davon aber im Alltag wenig bis nichts. 40 Prozent denken, dass die Teuerung nirgends zurückgegangen ist. Vier Prozent meinen, dass sie bei Versicherungen gesunken ist. Derweil meinen rund drei Viertel, dass Banken und Versicherungen von der hohen Inflation profitiert haben.

: Bild: Frauke Riether auf Pixabay

Die Inflation ist zuletzt deutlich gesunken, laut Schnellschätzung der Statistik Austria von 2,3 Prozent im August auf 1,8 Prozent im September. Sie fiel damit erstmals seit April 2021 wieder unter den von der Europäischen Zentralbank (EZB) festgelegten Zielwert von zwei Prozent.

„Dass das allgemeine Preisniveau mittlerweile auf den niedrigsten Wert seit Februar 2021 gesunken ist, hat vor allem mit den im Jahresvergleich günstigeren Treibstoff- und Heizölpreisen zu tun“, sagt Tobias Thomas, fachstatistischer Generaldirektor von Statistik Austria.

„In der Gastronomie lagen die Preisanstiege weiterhin über der allgemeinen Teuerung, während die Nahrungsmittelpreise zwar weniger stark als die Gesamtinflation wuchsen, zuletzt aber wieder deutlich zulegten“, so Thomas weiter.

Vier Prozent sehen Inflationsrückgang bei Versicherungen

Dem Rückgang zum Trotz: Laut einer Umfrage, die Market für den „Trend“ durchgeführt hat, spüren 34 Prozent im täglichen Leben nicht, dass die Inflation nachgelassen hat, weitere 44 Prozent „eher nicht“. Nur sechs Prozent sagen, sie bemerkten eine Verringerung, 16 Prozent zumindest „eher doch“.

In welchen Bereichen denken die Befragten, dass die Teuerung zurückgegangen ist? Vor allem beim Tanken (39 Prozent) und bei Strom und Gas (28 Prozent). 40 Prozent sagen dagegen: nirgends. Vier Prozent meinen, dass sich die Teuerung bei Versicherungen eingebremst hat.

Der VPI 2020, der den Preisindex für das Jahr 2020 beim Wert 100 ansetzt, zeigte für den Bereich „Versicherungen“ im September 2022 einen Wert von 104,7. Ein Jahr später stand er bei 112,5 Punkten, ein Plus von über sieben Prozent.

Von September 2023 bis September 2024 erhöhte sich der VPI „Versicherungen“ nach vorläufigen Daten auf 119,1 Punkte – eine Zunahme um immer noch knapp sechs Prozent.

VPI 2020: Indexwerte im Bereich Versicherungen
Kategorie	Sept. ’22	Sept. ’23	Sept. ’24*
Für die monatliche Preismessung werden die von den Haushalten gezahlten Brutto-Prämien herangezogen. * vorläufig. – Quelle: STATcube – Statistische Datenbank von Statistik Austria.
Versicherungen gesamt	104,7	112,5	119,1
Vers. im Zsh. mit der Wohnung	101,7	111,3	117,9
Vers. im Zsh. mit der Gesundheit	105,4	111,8	119,0
Versi. im Zsh. mit dem Verkehr	105,5	113,6	120,5
Sonstige Versicherungen	108,7	116,4	115,1

Energieversorger und Finanzbranche gelten als Inflationsprofiteure

Die 1,8 Prozent Inflation im September 2024 markieren einen – positiven – „Tiefpunkt“ einer rund drei Jahre dauernden Phase erhöhter Teuerungsraten, die ihren Höhepunkt im Februar 2023 mit 10,9 Prozent Inflation erreicht hatte.

Market wollte in der Erhebung auch wissen, welche Branchen nach Ansicht der Umfrageteilnehmer besonders stark von den hohen Preisen in dieser Zeit profitiert haben.

83 Prozent antworteten: die Energieversorger. 72 Prozent meinen: Die Teuerung ist besonders auch Banken und Versicherungen zugutegekommen. Das sind die beiden meistgenannten Branchen in der Liste.

Weitere Details aus der Umfrage sind online bei Market zu finden.