14.7.2008 – Als Deutscher möchte ich hierzu folgendes sagen: Wenn eines als Vorbild nicht taugt, dann ist es das deutsche Krankenversicherungssystem. Gut ist zweifellos, dass die Versicherten selbst auswählen können, wo sie versichert sein möchten. Dieser Wettbewerb ist gut für das Bemühen der Kassen um Wirtschaftlichkeit und Service.
Nicht gut ist allerdings, dass mit der Privaten Krankenversicherung speziell gut verdienende und gesunde, zudem möglichst junge Bürger mit wenig oder gar keinen Kindern aus dem Solidarsystem der Gesetzlichen Krankenversicherung herausgelöst werden. Dies heißt, dass die PKV sich die besten Risiken angelt, und der verbleibende Rest in der GKV ist.
Zudem bleibt das Problem, dass sich die GKV immer noch nur aus Einkünften aus nichtselbständiger Arbeit speist. Dadurch werden die Lohnnebenkosten erhöht und der ständig steigende Anteil anderer Einkommen bleibt weitgehend unbelastet. Ein höherer Anteil an Steiuerfinanzierung würde den Weg weisen.
Ganz generell, unabhängig von der Finanzierung, denke ich, dass eine Kombination von GKV und ergänzender PKV der richtige Weg wäre: Alles medizinisch Erforderliche über die GKV, Wünschenswertes und Luxus über eine private Zusatzversicherung.
Das Wichtigste: Gesundheit als Grundbedürfnis darf nicht zur reinen Ware verkommen oder politisch vor allem als Kostenfaktor wahrgenommen werden. Gesundheit ist ein wesentliches Element von Lebensqualität, der Zugang zur Gesundheitsversorgung muss jedem/r offen stehen.
Gerhard Jüttner
zum Artikel: „Versicherungssystem wird zum Wahlkampf-Thema”.
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