WERBUNG

Kostenmonster

1.4.2020 – Diese Umfrage spiegelt letztlich nur die Meinung der Österreicher über Banken und speziell Versicherungen wider.

Bei Banken kann höchtens die Sorge vor Geldentwertung Grund sein, denn sie liefern aktuell denselben Service wie Supermärkte, halten offen usw. Allerdings haben sie in den letzten Jahren für Privatkunden jeglichen Service gestrichen, was zum Ruf kaum beitrug.

Versicherungen wiederum sind wahre „Kostenmonster“ produktseitig. Vor kurzem erzählte mir ein Berater, er hätte in einem Finanzprodukt Kosten von 15 Prozent entdeckt. Das sei doch höchst unseriös.

Ich gab ihm zwar Recht, aber auf die Frage, was ist dein Hauptprodukt, war die Antwort Rentenversicherungen. Dort jedoch sind Kosten von 15 Prozent noch lange nicht die Obergrenze …

Dazu kommen die grundsätzlich ablehnende Haltung vieler Gesellschaften bei Kleinschäden und das Gefühl der Menschen, im Abschlussgespräch sei zumeist alles easy und schön, alles gedeckt, die Renditen hoch, wenn es aber dann zur Leistung kommt, wird zumindest verzögert, zu Tode geprüft, oft abgelehnt und bei Sparprodukten sind höchst selten die Ablaufleistungen so wie prognostiziert.

Gleichzeitig aber feiern die Gesellschaften selbst Rekordgewinne, bezahlen (zumindest die Top fünf) Vorstandsgehälter in Millionenhöhe, deren Bonuszahlungen nahezu ausschließlich auf Gewinnebene begründet sind.

Versicherung und Shareholder value passt gar nicht. Sorry. Und genau das wirkt sich eben dann in der Krise im Vertrauensindex aus. Schade – denn Versicherungen sollten jene Institution sein, die das größte Vertrauen genießt. In Krisen- und allen anderen Zeiten.

Walter Schuster

ws@majoris.at

zum Artikel: „Vertrauen in Versicherungen in der Corona-Krise”.

Ihr Wissen und Ihre Meinung sind gefragt

Ihre Leserbriefe können für andere Leser eine wesentliche Ergänzung zu unserer Berichterstattung sein. Bitte schreiben Sie Ihre Kommentare unter den Artikel in das dafür vorgesehene Eingabefeld.

Die Redaktion freut sich auch über Hintergrund- und Insiderinformationen, wenn sie nicht zur Veröffentlichung unter dem Namen des Informanten bestimmt ist. Wir sichern unseren Lesern absolute Vertraulichkeit zu! Schreiben Sie bitte an redaktion@versicherungsjournal.at.

Allgemeine Pressemitteilungen erbitten wir an meldungen@versicherungsjournal.at.

weitere Leserbriefe