WERBUNG

Allianz-Studie zum Klimawandel: Es ist noch nicht zu spät

19.11.2025 – Österreich liegt zwar nicht im Spitzenfeld, mit Rang 22 beim Fortschritt sei das Land aber gut positioniert, die Klimaziele zu erreichen. Besorgniserregend sei dagegen, dass die beiden größten Emittenten, China und die USA im Ländervergleich sehr weit hinten liegen. Die Klimawende sei damit längst nicht abgeschlossen, aber auch keineswegs gescheitert, so die Allianz-Studie.

Allianz-Studie zur grünen Transformation (Cover: Allianz)
Allianz-Studie zur grünen
Transformation (Cover: Allianz)

Die Allianz-Gruppe hat in ihrem „Allianz Green Transition Tracker 2025“ den aktuellen Stand und den Fortschritt der grünen Transformation in 69 Ländern analysiert. Die Klimawende könne noch geschafft werden, so der Sukkus der Studie.

Anlass für die Studie war der am 12. Dezember bevorstehende zehnte Jahrestag der Verabschiedung des Übereinkommens von Paris (Pariser Abkommen). Nun stehe der globale Klimawandel an einem entscheidenden Wendepunkt, wie die Allianz betont.

Die Auswirkungen des Klimawandels würden sich beschleunigen, 2024 sei das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen gewesen, was direkte Klimaschäden in Höhe von 300 Milliarden US-Dollar sowie umfassendere wirtschaftliche Verluste in Billionenhöhe verursacht habe.

Wie bewertet wurde

Die Bewertung der Länder erfolgte anhand von fünf Indikatoren: der Kohlenstoff- und der Energieintensität, den konsum- sowie den gebietsbezogenen Emissionen pro Kopf und letztlich dem Anteil kohlenstoffarmer Energie am Strommix.

Dazu wurden zwei Bewertungsdimensionen herangezogen: einerseits ein „Peer Score“, der den aktuellen Stand der Dekarbonisierung zwischen den Ländern vergleicht, andererseits ein „Progress Score“, der den Fortschritt jedes Landes im Vergleich mit 2015 und dem Netto-Null-Ziel 2050 misst.

Fortschritte würden zwischen den Ländern stark variieren, heißt es in der Studie: Zwar würden viele Länder schneller vorankommen als allgemein angenommen, die Kluft zwischen Vorreitern und Nachzüglern wachse allerdings.

Wachsende Unterschiede

Im Ländervergleich würden sich bekannte strukturelle Unterschiede bestätigen. Gute Peer-Scor-Bewertungen würden einerseits Länder mit niedriger Wirtschaftskraft erhalten, andererseits europäische Staaten dank nachhaltiger Dekarbonisierungsmaßnahmen und des Ausbaus sauberer Energien.

Emissionsintensive Staaten, die strukturell stark von Kohlenwasserstoffen abhängen, würden dagegen hinterherhinken. Auf den letzten Plätzen rangieren einige arabische Staaten, insbesondere sei aber die Platzierung der beiden größten Emittenten der Welt, China (Rang 57) und USA (Rang 58) besorgniserregend.

Für den globalen Erfolg werden fünf große Volkswirtschaften entscheidend sein, so die Allianz. China bleibe der weltweit größte Emittent und decke 90 Prozent seines Primärenergiebedarfs mit fossilen Brennstoffen, treibe aber den Ausbau sauberer Energien voran.

Auch die USA und Indien würden erneuerbare Energien ausbauen, fossile Brennstoffe dominieren aber weiterhin den Energiemix. Europa sei führend bei Emissionsreduktionen, bleibe aber abhängig von den Fossilen. Und in Brasilien werde der Fortschritt durch Abholzung und landwirtschaftliche Emissionen gebremst.

Wo Österreich steht

Mit Platz 22 im Fortschrittsranking und Rang 23 im Ländervergleich liege Österreich zwar noch hinter den führenden Staaten, sei aber in einer vergleichsweise guten Ausgangsposition, um bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen.

Seit 2015 seien hierzulande bereits 26 Prozent der Lücke bei den untersuchten Klimaschutzindikatoren geschlossen worden. Die Emissionen wurden in diesem Zeitraum um 14 Prozent gesenkt, der Anteil an den globalen CO2-Emissionen reduzierte sich von 0,17 auf 0,13 Prozent.

Die Transformation verlaufe aber ungleichmäßig: Im Endkonsum seien die Emissionen weiterhin hoch, auch im Transportsektor und in der Landwirtschaft gebe es Nachholbedarf. Andererseits würden inzwischen 86 Prozent der Stromerzeugung durch CO2-arme Energien gedeckt werden.

Um die gute Ausgangslage in eine echte Zielerreichung zu verwandeln, seien klare politische Entscheidungen und entschlossene Maßnahmen nötig, erklärt dazu Katharina Utermöhl, Leiterin Thematic and Policy Research bei Allianz Research.

Chance für stärkeres Wachstum

Um die weltweite Erwärmung unter 2 Grad Celsius zu halten, seien eine rasche Elektrifizierung, drastische Reduzierungen des Verbrauchs fossiler Brennstoffe und der beschleunigte Einsatz sauberer Technologien erforderlich, betont die Allianz. Das Tempo der Dekarbonisierung sei zwar ermutigend, aber noch nicht ausreichend.

Insgesamt 15 unter den untersuchten 69 Ländern seien auf Kurs, bis 2050 klimaneutral zu werden, weitere 20 Länder hätten das Potenzial, das Ziel noch zu erreichen. Was den Fortschritt betrifft, belegen Luxemburg, die Schweiz und Dänemark die ersten Plätze, Schlusslicht ist der Iran.

Damit sei die Klimawende global zwar noch längst nicht abgeschlossen, aber auch keineswegs gescheitert, heißt es im Bericht. Die Klimapolitik stehe zwar weiterhin vor großen Herausforderungen, es seien aber bereits erhebliche Fortschritte erzielt worden und man solle nicht auf halbem Weg aufgeben.

Und Ludovic Subran, Chefvolkswirt und Chief Investment Officer der Allianz, betont, dass sich Länder, die Klimaziele in ihre wirtschaftlichen und finanziellen Rahmenbedingungen einbetten, für stärkeres und widerstandsfähigeres Wachstum positionieren.

Weiterführende Information

Der „Allianz Green Transition Tracker 2025“ kann von einer Website der Allianz als PDF-Dokument (1.589 KB) in englischer Sprache heruntergeladen werden.

 
Ihr Wissen und Ihre Meinung sind gefragt

Ihre Leserbriefe können für andere Leser eine wesentliche Ergänzung zu unserer Berichterstattung sein. Bitte schreiben Sie Ihre Kommentare unter den Artikel in das dafür vorgesehene Eingabefeld.

Die Redaktion freut sich auch über Hintergrund- und Insiderinformationen, wenn sie nicht zur Veröffentlichung unter dem Namen des Informanten bestimmt ist. Wir sichern unseren Lesern absolute Vertraulichkeit zu! Schreiben Sie bitte an redaktion@versicherungsjournal.at.

Allgemeine Pressemitteilungen erbitten wir an meldungen@versicherungsjournal.at.

Täglich bestens informiert!

Der VersicherungsJournal Newsletter informiert Sie von montags - freitags über alle wichtigen Themen der Branche.

Ihre Vorteile

  • Alle Artikel stammen aus unserer unabhängigen Redaktion
  • Die neuesten Stellenangebote
  • Interessante Leserbriefe

Jetzt kostenlos anmelden!

VersicherungsJournal in Social Media

Besuchen Sie das VersicherungsJournal auch in den sozialen Medien:

  • Facebook – Ausgewähltes für den Vertrieb
  • Twitter – alle Nachrichten von VersicherungsJournal.at
  • Xing News – Ausgewähltes zu Karriere und Unternehmen
Weitere Artikel aus Markt & Politik
18.11.2025 – Was die Beratung bremst, was die Kunden hemmt und was die Versicherungsbranche im Zuge der „nachhaltigen Transformation“ tun muss: Eine Expertenrunde diskutierte in Graz darüber. (Bild: Lampert) mehr ...
 
17.11.2025 – Ein Behindertenpass bzw. der Status als begünstigte behinderte Person können für Betroffene Erleichterungen bringen. Das diesbezügliche Verfahren ist jedoch vom BU-Verfahren zu unterscheiden. (Bild: Mathias Lauringer) mehr ...
 
14.11.2025 – Neue wirtschaftliche Rahmenbedingungen beeinflussen die heimische Versicherungsbranche. Darauf macht die Finanzmarktaufsicht in ihrem Bericht zur Lage der Versicherungswirtschaft aufmerksam. Zwar zeige sich der Sektor widerstandsfähig, die Aufsicht setze sich aber vertieft mit den Risiken auseinander. (Bild: Cover FMA) mehr ...
 
14.11.2025 – Die ÖGVS hat den „B2B-Award Österreich“ vergeben. Unternehmenskunden konnten ihre Zufriedenheit, die Servicequalität und das Preis-Leistungs-Verhältnis bewerten. Versicherer schneiden im Gesamtranking gut ab. (Bild: Peggy Marco auf Pixabay) mehr ...