20.11.2025 – Das Wachstum des globalen BIP stabilisiert sich laut Swiss Re Institute 2026 und 2027 bei 2,5 bzw. 2,6 Prozent. Das globale Prämienvolumen dürfte, ebenso wie das Prämienvolumen in Westeuropa, in den beiden kommenden Jahren im Schnitt um real 2,3 Prozent jährlich wachsen, erwartet das Institut. Leben entwickelt sich laut der Prognose stärker als Nichtleben.
Die Weltwirtschaft trete in eine Phase ein, die „von erhöhten Staatsausgaben und industriepolitischer Dominanz“ geprägt ist; Industriepolitik sei „heute wieder ein zentraler Aspekt nationaler Wirtschaftsstrategien“.
Eine lockere Fiskal- und Geldpolitik schütze das Wachstum vor den Auswirkungen von Handelszöllen, dies jedoch „um den Preis einer strukturell höheren Inflation und einer steigenden Schuldenlast“.
Zu diesem Befund gelangt das Swiss Re Institute (SRI) in seiner aktuellen „Sigma“-Analyse „Shifting Sands“.
Laut der Analyse dürfte das reale Wachstum des globalen BIP ab 2025 recht stabil bleiben, aber unterhalb der Marke von 3,1 Prozent aus den zehn Jahren vor der Pandemie.
Dem Euroraum wird ein BIP-Wachstum vorhergesagt: von 0,8 Prozent 2024 auf voraussichtlich 1,3 Prozent 2025 und weiter 1,3 und 1,5 Prozent in den Jahren 2026 bzw. 2027.
Die wirtschaftspolitische Akzentverschiebung in Richtung Industriepolitik führe zu mehr Inlandsinvestitionen, sie erhöhe aber auch das Fragmentierungs- und Konzentrationsrisiko.
Das SRI spricht von einer potenziellen „Gefahr der Ineffizienz“, wenn Unternehmen die regionale Verlagerung von Lieferketten, Produktionsabläufen und Beschaffung beschleunigen.
Für Versicherer bedeute dies: mehr Möglichkeiten in den Engineering-, Sach- und Haftpflichtsparten, aber auch eine „stärkere Korrelation der Exponierungen, wenn es zu Schocks kommt“.
Für die globale Versicherungswirtschaft erwartet das SRI im Jahr 2025 ein reales Prämienwachstum in Höhe von 3,1 Prozent.
In den beiden kommenden Jahren rechnet es mit einem insgesamt niedrigeren Wachstum: Für 2026 und 2027 wird im Schnitt jeweils eine reale jährliche Wachstumsrate (Compound Annual Growth Rate, CAGR) von 2,3 Prozent prognostiziert.
Für Westeuropa weist die Analyse ein voraussichtliches Wachstum von 1,5 Prozent 2025 und 2,3 Prozent CAGR 2026 und 2027 aus. Sowohl für Nicht-Leben (2,0 Prozent CAGR 2026/27) als auch – und insbesondere – für Leben (2,4 Prozent CAGR 2026/27) sieht das SRI reales Prämienwachstum.
Die Profitabilität der Versicherungsmärkte „bleibt robust“, so das SRI. „Die strukturell positiven Effekte der hohen langfristigen Zinsen, des demografischen Wandels und der technologischen Innovation werden die Profitabilität weiterhin unterstützen.“
Zudem sei die Branche mit Solvabilitätsquoten von über 200 Prozent und hohen Liquiditätspuffern „nach wie vor gut kapitalisiert und widerstandsfähig“.
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